Bereits in den vergangenen Jahren legten die Preise für österreichische Banknoten – und hier insbesondere die Noten aus der österreichisch-ungarischen Monarchie bis 1918 – stark zu. Wie die aktuellen Auktionen zeigen, setzt sich dieser Trend munter fort. Ein Bestätigung dafür liefern die Preise aus der soeben zu Ende gegangenen Auktion des tschechischen Auktionshauses Klim.
Star der Auktion war ein 500 Gulden Schein von 1806, eine Note die äußerst selten angeboten wird und bisher nur 2 mal in unseren Preisaufzeichnungen vorkam. Der Rufpreis war mit 17.500 Euro bereits hoch angesetzt, konnte schlussendlich aber trotzdem verdoppelt werden: 35.000 Euro sind ein neuer Höchstpreis für diese Note. Der bisherige Höchstpreis aus dem Jahr 2013 betrug knapp 20.000 Euro.
Das bestätigt die Beobachtung der letzten Auktionen, dass Preise für absolute Raritäten in immer neue Höhen steigen. Parallel dazu legt aber auch das allgemeine Preisniveau für Gulden und Kronen weiter zu: So ging ein 50 Gulden Schein von 1806 in Erhaltung 2 um 2.240 Euro weg (neuer Höchstpreis). Ebenfalls sehr stattliche Preise erzielten der 10 Gulden 1800 (Erh. 1-) mit 900 Euro und der 5 Gulden 1881 (2+) mit 670 Euro. Alle Preise inklusive Käufergebühr. Die 920 Euro für einen 1 Gulden Schein von 1882 in Besterhaltung sprengen alle bisherigen Aufzeichnungen, der bisherige Höchstpreis war bei 300 Euro gelegen. So erklimmen immer mehr Gulden Noten neue Höchstmarken und einige zuletzt aufgestellte Bestmarken wurden bei Klim durch hohe Ergebnisse bestätigt.
Auch bei den Kronen-Noten und hier insbesondere bei den tschechischen Abstempelungen wurden zahlreiche neue Bestmarken aufgestellt:
Ein 10 Kronen 1915 mit tschechischer Abstempelung (perforierte Marke) in Erhaltung 1 erzielte 1.680 Euro. Ebenfalls ein neuer Höchstwert sind die 2.700 Euro für den 100 Kronen 1912 mit tschechischer Abstempelung (perforierte Marke) in Erhaltung 2. Und auch die nicht perforierten Marken erzielten neue Bestpreise: 20 Kronen 1913, 2. Auflage mit tschechischer Abstempelung in Erhaltung 1 ging auf 170 Euro und die 100 Kronen mit nicht perforierter Marke auf 160 Euro.
Stark auch die bezahlten 670 Euro für einen 50 Kronen 1902 in Erhaltung 2 und die 210 Euro für einen 20 Kronen 1913 ohne Deutschösterreich-Aufdruck, 1. Auflage in Erhaltung 1. Die 220 Euro für einen 10 Kronen von 1904 bestätigen den zuletzt gesehenen hohen Preisanstieg bei dieser Note.
Bei den Nebengebieten konnte die Aerische Anticipations Obligation des Herzogtums Steyer 1767 im Nennwert von 1.000 Gulden reüssieren. Sie erzielte 1.500 Euro (neuer Rekord für diese Note).
Beim Notgeld von 1848-1869 brachten die auf heutigem österreichischen Gebiet liegenden Scheine von Enns – Jacob Hassack und Rottenmann – Jos. Pesendorfer mit 670 und 530 Euro die erwartet hohen Preise. All diese, im Richter-Katalog behandelten Scheine, sind Seltenheiten.
Wirklich günstig gab es dieses mal bei der Klim Auktion kaum etwas. Wenn man noch ein Schnäppchen machen konnte, dann bei den sehr schön erhaltenen Kreuzer Noten von 1860. Diese gingen zuletzt in Besterhaltungen oft um Preise von 200 oder 300 Euro weg, dieses mal konnte man wieder günstiger zuschlagen.
Link: Klim Auktionen
Linktipp: Archiv mit allen gesammelten Auktionspreisen ab 2004
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