Notgeldscheine sind Zahlungsmittel mit meist zeitlich und regional beschränkter Gültigkeit, die in Notzeiten als Ersatz für fehlende staatliche Münzen oder Geldscheine in Umlauf gebracht wurden
Es ist heute nur mehr wenig bekannt, dass Notgeld in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts ein sehr verbreitetes Sammelgebiet war. Allein in Österreich gab es laut zeitgenössischen Quellen etwa 100.000 Notgeldsammler. Die Sammler organisierten sich in eigenen Notgeldvereinen, es wurde eine Vielzahl eigener Notgeldzeitungen herausgegeben und Notgeld in Münz-, Briefmarken- und Papierhandlungen, Trafiken sowie auf eigenen Notgeldmessen in ganz Österreich gehandelt.
Die Gründe für diese Popularität gelten heute noch genau wie damals: Einerseits die optische Attraktivität der vielen bunten Notgeldscheine, die in einigen Fällen sogar von bekannten Künstlern gestaltet wurden, andererseits aber vor allem ihre Bedeutung als heimatkundliches Dokument. Die Notgeldscheine von Abetzberg bis Zwettl im Mühlkreis laden zu einem Streifzug durch das historische Österreich ein, zeigen Ortsansichten, Sehenswürdigkeiten, Natur und Bräuche von Österreich um 1920.
Dazu kommt, dass Notgeld auch heute noch in ausreichender Zahl vorhanden ist. Der Beginn einer Sammlung ist bereits mit geringem Geldeinsatz möglich, viele häufige Scheine sind – obwohl mittlerweile bereits fast 100 Jahre alt – für weniger als einen Euro erhältlich. Den Gegenpol dazu bilden die teils sehr seltenen Privat- und Sonderscheine, von denen in manchem Extremfall nur mehr ein oder zwei Exemplare erhalten blieben, und die zu Beträgen jenseits der 1.000 Euro gehandelt werden. Das österreichische Notgeld bietet somit ein Betätigungsfeld für Menschen jeden Alters und Einkommens: Vom Schulkind, das sich um sein Taschengeld ein paar Gemeindeausgaben kauft, bis zum finanzkräftigen Top-Sammler, der mit immensem Geldeinsatz eine Sammlung seltener Sonder- oder Privatausgaben aufbaut.
Es werden die folgenden Notgeldperioden unterschieden:
Blogbeiträge zum österreichischen Notgeld
Trelde Katalog – Erster Notgeldkatalog und Fundgrube für Notgeldsammler
Der erste in Österreich erschienene Katalog über Notgeld ist "Das österreichische Notgeld, 1920, Trelde Verlag, Salzburg", 54 Seiten und zusätzlich einige Seiten Inseratenanteil. "Fortgeschrittenen" Sammlern wohlbekannt. Für "Neulinge" und andere Notgeld-Interessierte eine Fundgrube für Informationen [...]