Robert Kalina – Schöpfer der Euro Banknoten
Der Österreicher Robert Kalina, geb. 1955, schloss 1975 seine Ausbildung in der Höheren Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt ab und trat 1976 als Banknoten Designer in die Österreichischen Nationalbank, aus der 1998 die Österreichische Banknoten und Sicherheitsdruck GmbH hervorging, ein.
Seit damals entwarf er nicht nur sämtliche Schilling Banknoten ab dem Jahr 1982 (ab 1000 Schilling 1983), sondern erlangte 1996 auch weltweite Berühmtheit als er sich in im Wettbewerb zum Design der Euro Banknoten durchsetzte.
Unter den insgesamt 44 eingereichten Entwürfen wurden Kalinas Arbeit zur Herstellung der Euro Noten ausgewählt. Sein Erfolgsgeheimnis: Kalina ging mit seinen Entwürfen einen gänzlich anderen Weg als es das Groß der Designer tat.
Entschieden sich diese in Anbetracht des Verbots von Porträts bekannter Persönlichkeiten für Idealköpfe, so verzichtete Kalina hingegen gänzlich auf die Abbildung von Personen und verwendete Bauwerke (Brücken, Tore, Fenster) als Mittelpunkt seiner Arbeiten. Kalina sah wenig Sinn darin „ein unbekanntes, anonymes Gesicht zu zeigen“, die verwendeten Fenster, Tore und Brücken hingegen sah er als Symbole „für den Geist von Offenheit und Kooperation in der Europäischen Union“.
Für die abgebildeten Bauwerken – die 7 verschiedene Kulturepochen widerspiegeln – standen diverse Originale Modell, diese wurden jedoch soweit verfremdet, dass eine Zuordnung nicht mehr möglich erschien.
Die Akzeptanz der Noten wurde mittels einer Gallup Umfrage unter 2000 EU-Bürgern – einerseits Personen, die oftmals mit Geld in Kontakt kommen, wie zB. Bankangestellte, Taxifahrer oder Kassiere -, andererseits die allgemeine Bevölkerung, abgeprüft. Das Ergebnis dieser Umfrage, gemeinsam mit dem Urteil von 14 unabhängigen Fachleuten aus den Bereichen Marketing, Werbung, Design und Kunstgeschichte bestimmte den Siegerentwurf. Für die zweite Euro-Serie wurde Robert Kalinas Erstentwurf vom deutschen Graphiker Reinhold Gerstetter überarbeitet.
Robert Kalina zeichnet auch für das Design zahlreicher Banknoten außerhalb des EU-Raumes verantwortlich, so entwarf er zum Beispiel Banknoten für Bosnien-Herzegowina und Aserbaidschan.
2011 ging Robert Kalina als Mitarbeiter der Österreichischen Nationalbank in Pension.
Von Robert Kalina entworfene Banknoten:
1000 Schilling 1983:
100 Schilling 1984:
500 Schilling 1985:
50 Schilling 1986:
20 Schilling 1986:
5000 Schilling 1988:
500 Schilling 1997:
1000 Schilling 1997:
5 Euro 2002:
10 Euro 2002:
20 Euro 2002:
50 Euro 2002:
100 Euro 2002:
200 Euro 2002:
500 Euro 2002: